Rasanter Spaß mit der Theatergruppe Dittlofrod/Körnbach

Wenn die Bühne zum Chaos-Bahnhof wird:

Eiterfeld – Zwölf Köpfe, reihenweise Gags im ICE-Tempo, abgefahrener Plot und ein bestens unterhaltenes Publikum: Die Theatergruppe Dittlofrod/Körnbach ist nach der Corona-Zwangspause zurückgekehrt und sorgte mit ihren Vorstellungen der Komödie „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“ gleich viermal für ein abendfüllendes Programm und einen randvollen Saal. Und mehr noch: Die Gruppe nahm ihre Zuschauer mit auf eine wilde Bahn-Odyssee, in die sich wohl jeder hineinversetzen konnte.

Die Bühne war bereitet im neu sanierten Dorfgemeinschaftshaus in Dittlofrod. Dort hatte die Theatergruppe schon viele Jahre ihr Publikum in den Bann gerissen, nun war es wieder soweit: „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“ – die Komödie der Theaterautorin Winnie Abel, hatte die Gruppe in drei Akten bestens einstudiert. Mit Spaß auf der Bühne brachten die Einheimischen die Szenerie prima rüber, die wohl jeder schon einmal erlebt hat – und wenn nicht, dann niemals erleben will!
Winnie Abel legt in ihrem Skript noch einen drauf und hat eine wilde Odyssee geschrieben, bei der ein ICE einen außerplanmäßigen Halt in der Provinz einlegen muss. Kein Empfang, keine Taxis, die Nerven liegen blank. Zumal im Zug noch ein Psychopath an Bord zu sein scheint, ebenso wie die verrücktesten Charaktere aus allen gesellschaftlichen Schichten – vereint in der trostlosen Wildnis.


Das Ticket war für die Besucher gleichzeitig Fahrkarte für eine abgefahrene Reise, denn sie wurden von den Darstellern immer wieder amüsant mit eingebunden. Die zwölf Männer und Frauen auf der Bühne bewiesen derweil nicht nur Textsicherheit und Feingefühl, sondern füllten ihre Rollen in Perfektion aus.
Ob mit Rhöner Platt-Akzent, beschwipst vom Alkohol, völlig durchgeknallt oder mit diversen Vorurteilen ausgestattet. Vom Verschwörungstheoretiker bis zum Touristen, der denkt, er sei in Fulda, dabei spielte die Szenerie in diesem Fall am Bahnhof Neukirchen. Die verschiedensten Charaktere brachten die Laienschauspieler auf die Bühne, trafen mit schlagfertiger Artikulation, flapsiger Gestik und ehrlicher Mimik den Nerv des Publikums und sorgten für eine Abend – fulminant, witzig, kurzweilig – eben alles, nur nicht langweilig.

„Senk ju vor träwelling wis Deutsche Bahn!“

Die Begeisterung war auch den Besuchern anzumerken: An allen vier Abenden war das DGH Dittlofrod rappelvoll, auch Vertreter aus Politik, Kirche oder den umliegenden Vereinen und Theatergruppen waren zu Gast und wurden von der ansässigen Freiwilligen Feuerwehr in den Pausen bestens mit Getränken, Brezeln und Deftigem versorgt.
Übrigens eine gute Tradition, die fortgesetzt wurde: Seit 1997 ist die Theatergruppe Dittlofrod/Körnbach auf der Bühne, spielte nun schon zum insgesamt 19. Mal. Wobei zu den Aufführungen mehr gehören, als nur die zwölf, die zu sehen sind: Regie, Make-Up- und Kostüm-Unterstützer, Souffleusen, Helfer für den Auf- und Abbau im Saal – als eingespielte Gemeinschaft meldete sich die Gruppe gut vier Jahre nach den letzten Aufführungen zurück. Mit großem Erfolg!


Und wer jetzt auch Lust bekommt, einzusteigen: Die Theatergruppe Dittlofrod/Körnbach wird sich sicher für das 20. Stück einiges überlegen und einen neuen Knaller auf die Bühne bringen.

Es spielten: Andreas Bott, Franziska Fuchs, Claudia Hofmann, Heike Hofmann, Julius Hofmann, Mathis Hofmann, Michael Hofmann, Wigbert Kalb, Gisela Lohfink, Gabi Sauer, Sabine Sauer, Michaela Vogt.

Weitere Infos zur Theatergruppe gibt es hier: https://theater-in-dittlofrod.jimdofree.com/

Stück: „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“, Winnie Abel
Spieltermine: 02.03.2024, 03.03.2024, 09.03.2024, 10.03.2024
Fotos: Pascal Fischer

Siehe auch Bericht Osthessen Zeitung:

https://www.osthessen-zeitung.de/einzelansicht/news/2024/maerz/buehne-wird-zum-chaos-bahnhof-begeisterndes-theater-in-dittlofrod.html

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